Im Jahr 1946 begannen Familien auf einen östlich des Herrenbach gelegenen öden und von Bombentrichtern übersäten Wiesen- und Ackerland mit ihren Bemühungen dort fruchtbare Kleingärten zu schaffen um ihre Kochtöpfe zu füllen. Sie errichteten mit einfachsten Mitteln (Trümmer, Ruinen) nutzbringende Gärten mit einfachsten Laubenbauten – Beginn der Gartenanlage.

 

1947 wurde die Kleingartenanlage Herrenbach Süd kurz darauf die Kleingartenanlage Herrenbach Nord gegründet. Die Gärten damaliger Zeit waren reine Nutzgärten. 1949 kam es zur Verschmelzung beider Anlagen.

Heute hat die Kleingartenanlage eine Größe von 87.000 qm und ist somit die Größte in Augsburg.

 

Bis zum Jahr 1912 (Neubau des Hochablasses) war das heutige Herrenbachgebiet Überschwemmungsland des Lech. Deshalb gab es dort nur Weiden und Wiesen, wie der „Alte Heuweg“ heute noch bezeugt. Die Flächen wurden von der Landwirtschaft und Gärtnereien genutzt.

 

Erst nach dem 2. Weltkrieg ließen sich dort die ersten Menschen nieder. Das waren zum einen Augsburger Bürger, welche im Krieg ihre Wohnung verloren hatten, zum anderen Flüchtlinge aus dem Osten, welche mit Güterzügen nach Augsburg kamen. Aus diesem Grund benötige man billigen Wohnraum. So kam es, dass im Jahr 1948 die Erschließungspläne für eine damals moderne Wohnsiedlung erstellt wurden. Dies war die Geburtsstunde unseres heutigen Herrenbachviertels. Zuerst wurden allerdings Behelfsbauten errichtet, welche nach und nach Wohnblöcken, Reihen- und Einfamilienhäusern wichen.

 

Herrenbach – Warum?

 

Wir haben uns gefragt, woher der Name „Herrenbach“ stammt. Da wir uns nicht sicher waren, haben wir diese Frage an unserer Zeitzeugen weitergegeben, welche uns zwei unterschiedliche Erklärungen lieferten:

 

Der Name stammt von dem Herrenbachkananl, welcher im 16. Jahrhundert angelegt wurde.

 

In früheren Jahrhunderten lebten „Herren“ mit großen landwirtschaftlichen Gütern hier.

 

 

Infrasturktur

 

1920 begannen die Bauarbeiten für eine nee Straßenbahnlineie nach Hochzoll (Königsplat – Maxstraße – Milchberg – Heuweg – Hochzoller Brücke). Noch im selben Jahr konnte der Betrieb der Straßenbahnlinie 6 beginnen.

Anfang der 30er wurde die Strecke in beide Richtungen verlängert. Die Straßenbahn 6 fuhr nun vom Hauptbahnhof bis zur Zugspitzstraße.

 

Im Krieg wurden die Gleisanlagen durch Bombenangriffe beschädigt. Im April 1945 musste dann sogar kurzzeitig der Betrieb eingestellt werden, konnte aber bereits im Juni wieder eingeschränkt aufgenommen werden. Allerdings musste die Streckenführung verändert werden. Sie fuhr nun nicht vom Hauptbahnhof zum Königsplatz, sondern von der Wertachbrücke über die Frauentorstraße nach Hochzoll. Durch die Bombenangriffe wurden auch einige Straßenbahnen zerstört, weshalb es zu einem Straßenbahnmangel kam und zeitweise Busse eingesetzt wurden. Im Jahr 1948 war die Wiederherstellung des Straßenbahnnetzes abgeschlossen.